Bankrecht – Wann darf eine Bank Ihr Konto sperren?

Ihre Rechte bei Konto- oder Kontosperrungen durch Neobanken

Als Rechtsanwalt mit besonderen Kenntnissen im Bankenrecht ist es mir ein Anliegen, Betroffene über ihre Rechte zu informieren – gerade wenn Direktbanken oder Neobanken Konten plötzlich sperren, ohne dass für Kund:innen klar ersichtlich ist, ob ein konkreter Grund vorliegt (z. B. Geldwäscheverdacht). Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die rechtliche Lage, typische Gründe, was Sie unternehmen können und wie ich Sie dabei unterstützen kann.


Wann darf eine Bank Ihr Konto sperren?

Neobanken, genauso wie traditionelle Kreditinstitute, unterliegen gesetzlichen Vorschriften – etwa dem Geldwäschegesetz (GwG), dem Kreditwesengesetz (KWG) und dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Wird Ihrer Bank ein Verdacht auf Geldwäsche, Finanzierung terroristischer Aktivitäten oder eine sonstige Pflichtverletzung angezeigt, kann sie nach § 46 GwG bestimmte Maßnahmen ergreifen, bis zu einer Kontosperrung.

Richtig ist: Nicht jede verdächtige Situation rechtfertigt sofort die Sperrung. Entscheidend ist, ob es konkrete Verdachtsmomente gibt – zum Beispiel ungewöhnlich hohe Geldtransfers, häufige Transaktionen ins Ausland, Zahlungen aus nicht erkennbarer Quelle oder Aktivitäten mit Kryptowährungen.


Rechtliche Rahmenbedingungen und Grenzen

Einige wichtige gesetzliche Grundlagen und Urteile, die Ihre Rechte stärken:

  • Nach dem GwG ist die Bank verpflichtet, Auffälligkeiten zu melden (z. B. an die Financial Intelligence Unit (FIU)) – Sie darf Sie über die Meldung allerdings nicht immer informieren, weil das Ermittlungen gefährden kann.
  • Nach § 46 Abs. 1 Nr. 2 GwG darf eine Sperre zunächst auf die konkret verdächtige Transaktion beschränkt sein und nicht das gesamte Konto blockieren – soweit die gesetzlichen Voraussetzungen dies zulassen.
  • Es gibt eine Frist von drei Werktagen, innerhalb derer die Bank bzw. zuständige Behörde reagieren muss, wenn eine Transaktion gesperrt wurde. Wenn diese Frist verstrichen ist, dürfen Sperren in vielen Fällen nicht weiter ohne konkrete Begründung bestehen.
  • Ein aktuelles Urteil des Landgerichts Frankfurt (Az. 2-01 T 26/23, vom 22. Januar 2024) stellt klar, dass eine Sperre über mehrere Wochen unrechtmäßig sein kann, wenn sie nicht begründet oder überzogen ist.

Typische Situationen bei Neobanken

Neobanken oder andere digitale Direktbanken stehen oft in der Kritik, Konten zu sperren, ohne nachvollziehbare Gründe oder mit unzureichender Kommunikation gegenüber den Kunden. Beispiele sind:

  • Konten werden gesperrt, weil ungewöhnliche Transaktionen festgestellt werden (z. B. viele Einzahlungen aus dem Ausland oder Kryptowährung).
  • Sperren ohne vorherige Ankündigung oder ohne, dass der Kunde informiert wird, was genau Verdachtsmoment ist.
  • Die Sperrung wird nicht oder nur zögerlich aufgehoben, obwohl keine tatsächlichen Beweise vorliegen.

Was Sie tun können, wenn Ihr Konto gesperrt ist

Wenn Sie betroffen sind, sind hier Ihre Handlungsmöglichkeiten:

  1. Klären Sie den Sachverhalt
    Kontaktieren Sie die Bank schriftlich und fordern Sie Auskunft darüber, warum das Konto gesperrt wurde und welche Verdachtsmomente bestehen. Belegmaterial (Rechnungen, Überweisungsbelege, Kontoauszüge) kann helfen, den Verdacht zu entkräften.
  2. Prüfen Sie die Rechtslage
    Es lohnt, gesetzliche Vorschriften wie das GwG, das BGB (Vertragspflichten) und ggf. das KWG in Anspruch zu nehmen. Fragen Sie, ob die Sperre verhältnismäßig ist – zum Beispiel, ob sie zeitlich angemessen war.
  3. Fristen beachten
    Die Drei-Werktage-Frist kann bei Verdacht auf Verstoß gegen das Geldwäschegesetz relevant sein. Wenn eine Sperre über diesen Zeitraum hinaus ohne Begründung andauert oder keinen positiven Abschluss nimmt, kann dies rechtswidrig sein.
  4. Schadensersatz prüfen
    Haben Sie durch die Sperrung finanzielle Nachteile erlitten (z. B. verpasste Lastschriften, Zusatzkosten, Verzugszinsen), so können Sie unter Umständen Schadenersatz geltend machen. Urteile und Fälle zeigen, dass solche Ansprüche nicht nur Theorie sind.
  5. Rechtliche Unterstützung suchen
    Wenn die Bank nicht reagiert oder eine einvernehmliche Lösung nicht möglich ist, ist ein spezialisierter Rechtsanwalt hilfreich. Er kann sowohl auf außergerichtlichem Wege intervenieren als auch gerichtliche Schritte einleiten. Ich biete eine Ersteinschätzung der Erfolgsaussichten und unterstütze Sie gern bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche.

Fazit

Kontosperrungen durch Neobanken sind zwar nicht grundsätzlich unrechtmäßig – Banken haben Pflichten zur Geldwäscheprävention, zur Verdachtsmeldung und zum Schutz vor Missbrauch. Allerdings gibt es klare gesetzliche Grenzen: Sperren dürfen nur bei konkreten Verdachtsmomenten erfolgen, müssen verhältnismäßig und zeitlich angemessen sein und dürfen nicht über Wochen ohne brauchbare Begründung bestehen bleiben. Als Betroffener sollten Sie nicht zögern, Ihre Rechte geltend zu machen – sei es durch Informationsanfragen, Schadenersatzforderungen oder durch rechtlichen Beistand.

Wenn Sie sich in einer Situation befinden, in der Ihr Konto gesperrt wurde und Sie sich sorgen, dass dies ohne rechtlichen Grund geschieht, kontaktieren Sie mich gerne. Ich prüfe Ihren Fall individuell und helfe Ihnen, die bestmögliche Lösung zu erreichen.

Ihr Konto wurde plötzlich von einer Neobank oder einer Direktbank gesperrt – ohne klare Begründung oder wegen eines angeblichen Geldwäscheverdachts? Solche Sperrungen sind für Betroffene oft existenzbedrohend und rechtlich nicht immer zulässig.

Rechtsanwalt Yildirim prüft für Sie, ob die Kontosperre gerechtfertigt war, und setzt Ihre Ansprüche auf Freigabe, Schadensersatz oder Informationserteilung konsequent durch – kompetent, schnell und zielgerichtet. 💼 Auch Unternehmen und Selbstständige beraten wir umfassend zu ihren Rechten im Umgang mit Banken und Zahlungsdienstleistern.

📞 Lassen Sie sich jetzt beraten! Kontaktieren Sie die Anwaltskanzlei Yildirim per E-Mail oder per Kontaktformular. Wir sorgen dafür, dass Sie wieder Zugriff auf Ihr Geld bekommen und Ihre Rechte gewahrt bleiben. ⚖️💳